Gänseblümchen – Heilpflanze des Jahres 2017

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Wer hat nicht schon verträumt in der Sommerwiese gesessen und in Gedanken die weißen, lieblichen Blütenblätter des Gänseblümchens gezupft, um sich zu fragen „Er liebt mich, er liebt mich nicht“? Aber nicht nur als Liebes-Orakel ist die kleine zierliche Korbblütlerin bekannt, auch als Kopfschmuck zierte sie schon so manchen Lockenkopf oder zauberte ein Lächeln ins Gesicht, wenn Kinderhände ein selbstgepflücktes Sträußchen stolz überreichten. Nostalgie pur – aber wussten Sie auch, dass das Gänseblümchen als Heilpflanze des Jahres 2017 ausgezeichnet wurde?

Bisher ist nur wenig über die Heilwirkung des Gänseblümchens bekannt. Das wollte der Verein zur Förderung der naturgemäßen Heilweise nach Theophrastus Bombastus von Hohenheim, genannt Paracelsus, (NHV Theophrastus), nun ändern und initiierte die Wahl zur Heilpflanze des Jahres.

Klein aber robust
Egal, ob Rasenmäher, grasende Kühe oder Niedertrampler, das Gänseblümchen reckt sich schnell wieder in die Höhe. Es gilt auch als Pionierpflanze und ist anspruchslos an den Boden. Aus seiner bodenständigen Blattrosette wächst ein runder, blattloser Stengel. Dieser trägt ein Blütenkörbchen, dessen goldgelbe Röhrenblüten in der Mitte umgeben sind von weißen Zungenblüten. Diese werden aber erst im Laufe des Blühprozesses reinweiß, als Knospe sind die Spitzen der Zungenblüten rötlich gefärbt. Seinen Blütenkranz schließt das Gänseblümchen in der Nacht und bei Regen, um ihn beim ersten Sonnenstrahl wieder zu öffnen. Das Gänseblümchen zählt zu den heliotropen Pflanzen und folgt dem Stand der Sonne. Es kommt in Höhenlagen von bis zu 2. 400 Metern vor und kann tiefen Wintertemperaturen standhalten.

Sein botanischer Name lautet Bellis perennis und kann mit „die ganzjährig Schöne“ übersetzt werden, denn wenn nicht gerade Schnee liegt, ist das Gänseblümchen in jedem Monat des Jahres auf Wiesen, am Wegesrand und Weiden zu sehen und ist mit wenigen Ausnahmen in ganz Europa anzutreffen.

Tausendschön, Margritli oder Himmelsblume - Im Volksmund trägt das Gänseblümchen viele Namen

Anwendungsgebiete
Hildegard von Bingen berichtete schon im 12. Jahrhundert über die heilende Wirkung des Gänseblümchens. Die Hauptinhaltsstoffe der mehrjährigen Pflanzen sind Saponine, außerdem ätherische Öle, Bitterstoffe, Schleimstoffe, fette Öle, Flavonoide sowie Gerbstoffe. Zubereitet als Tee gilt das Gänseblümchen u.a. als Stoffwechselbeschleuniger und blutreinigend. Dafür sind die in der Blüte enthaltenen Bitterstoffe und Saponine verantwortlich. Als Absud oder Auflage hilft das Gänseblümchen bei Prellungen, Zerrungen, Muskelverletzungen.

Anfangs sind die Zungenblüten des Gänseblümchen rosarot gefärbt, bevor sie dann im Laufe des Blühens reinweiß werden

Genüssliches 
Frisch gepflückt schmeckt das Gänseblümchen auch als Brotbelag und ist als Dekoration für Suppen geeignet. Zusammen mit Radieschen, einer Essig-Öl-Marinade, Salz und Pfeffer lässt sich ein wohlschmeckender, frischer Salat zaubern.     

Als dekorativer, essbarer Brotbelag macht das Gänseblümchen ein gute Figur

Weitere Informationen 
www.nhv-theophrastus.de

Schlagwörter: Gänseblümchen, Korbblütler, Heilkräuter, essbare Blüten, Staude

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