Oh wie das duftet - Weihnachtsgewürze Teil 1

| Autor: | Kategorie: Winter 

Jetzt im Advent werden allerorts Plätzchen und Lebkuchen gebacken. Vielen sind Gewürze wie Zimt, Sternanis, Muskatnuss, Nelken und Kardamom bekannt, kaum jemand kennt jedoch die Pflanzen, von denen diese Gewürze stammen und weiß woher sie kommen. Wir stellen Ihnen heute die Klassiker der Weihnachtsbackstube vor: Zimt und Nelken.

Bild: shutterstock.com/Oksana Shufrych

Zimt (Cinnamomum zeylanicum)

Beim Zimt werden zweierlei Zimtsorten unterschieden: Der eigentliche Zimt vom Ceylon–Zimtbaum (Cinnamomum zeylanicum) und der Cassia–Zimt vom China-Zimtbaum  (Cinnam­omum aromaticum). Beide gehören zur Familie der Lorbeer­gewächse (Loraceae), wobei letzter intensiver im Aroma ist und Cumarin enthält. Kleinkinder sollten in der Weihnachtszeit nicht zu viele Plätzchen, in denen Cassia-Zimt enthalten ist, naschen, da Cumarin in höheren Dosen gesundheitsschädlich sein kann. Der ursprünglich aus Sri Lanka stammende, immergrüne Ceylon-Zimtbaum ist ein Baum, der 10-12 m hoch und 200 Jahre alt werden kann. Meist werden 2-jährige Äste geschnitten, die Rinde abgeschält und fermentiert. Anschließend wird die dünne Bastschicht gewonnen, die sich zwischen Holz und Borke befindet und die den höchsten Zimtanteil aufweist. Mehrere Bastschichten werden ineinandergesteckt und getrocknet. Dabei rollen sie sich ein und färben sich rotbraun. So entstehen die typischen Zimtstangen. Zimt war bereits 3000 v. Chr. in China bekannt. Im 16. bis 18. Jahrhundert zählte es in Europa zu den teuersten Gewürzen. Das Zimtmonopol lag nach der Eroberung Ceylons erst in Hand der Portugiesen, dann in Hand der Holländer und Briten. Erst als die Holländer begannen, Zimtbäume auf Java zu kultivieren, war das Monopol gebrochen. Heute wird der Zimtbaum in vielen tropischen Ländern angebaut. Während Zimt in der asiatischen und arabischen Küche vorwiegend in pikanten Gerichten eingesetzt wird, dient er in Europa meist der Aromatisierung von Backwaren und Getränken.

 

Blätter eines Ceylon-Zimtbaumes / Bild: shutterstock.com/pilialoha

Gewürznelkenbaum (Syzygium aromaticum)

Der immergrüne Gewürznelkenbaum, Syzygium aromaticum, zählt zur Familie der Myrtengewächse und stammt von den Molukken, die auch als Gewürzinseln bezeichnet wurden. Dabei handelt es sich um eine indonesische Inselgruppe, die zwischen Sulawesi und Neuguinea liegt. Bei den eigentlichen Gewürznelken handelt es sich um die getrockneten Blütenknospen des Baumes, deren Form zur umgangssprachlichen Bezeichnung „Näglein“ führte. Das darin enthaltene Eugenol erzeugt den typisch scharf-süßlich, stechenden Geschmack und macht es zu einem der stärksten Gewürze. Zudem hat es eine leicht betäubende, antibakterielle Wirkung, weshalb Nelkenöl in der Zahnmedizin gerne eingesetzt wird. Das intensive Gewürz wird in kleinen Mengen sowohl in pikanten Gerichten wie auch in Süßspeisen und Gebäck eingesetzt.

Blütenknospen eines Gewürznelkenbaumes / Bild: shutterstock.com/Tropical studio

Schlagwörter: Weihnachtsgewürze, Geschmack, Advent, Warenkunde

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