Beeindruckender Blauregen

| Autor: | Kategorie: Frühling 

Der Blütenschmuck eines Blauregens ist gleichzeitig prächtig, elegant und filigran. Die Kletterpflanze aus der Familie der Schmetterlingsblütler zeigt sich allerdings erst nach einem passenden Rückschnitt von seiner besten Seite – wir verraten Ihnen, was Sie beachten müssen.  

Blaues Spitzenduo
In unseren Breiten werden vor allem zwei Arten von Blauregen gepflanzt. Zum einen der Japanische Blauregen, Wisteria floribunda, der sechs bis acht Meter hoch und bis zu sechs Meter breit werden kann. Hierbei handelt es sich um eine rechtswindende Pflanze, das heißt sie windet sich im Uhrzeigersinn. Ihre traubenförmigen Blüten sind violett und 20 bis 50 Zentimeter lang. Diese Blüten öffnen sich vom Ansatz bis zur Spitze nacheinander und erscheinen gleichzeitig mit den Blättern. Die zweite Art, der Chinesische Blauregen, Wisteria sinensis, lässt sich anhand einiger markanter Unterschiede klassifizieren. Die Höhe und Breite ist mit acht bis zehn Metern recht ähnlich. Allerdings ist die Pflanze im Gegensatz zum Japanischen Blauregen linkswindend. Zudem sind die Blüten violettblau und nur 13 bis 30 Zentimeter lang. Weiteres Unterscheidungsmerkmal ist, dass die einzelnen Blüten einer Traube fast gleichzeitig blühen und bereits vor dem Erscheinen der Blätter da sind.

Blauregen am Rande des Italienischen Rosengartens auf der Insel Mainau

Wo fühlt sich ein Blauregen so richtig wohl?
Wisterien sind wärmeliebend, vertragen Hitze sehr gut und haben im Sommer einen hohen Wasserbedarf. Sie schätzen einen sonnigen bis leicht beschatteten Standort, der im besten Fall geschützt liegt, da die Pflanzen spätfrostgefährdet sind. Der Boden, in den die blaue Schönheit gepflanzt werden sollte, darf frisch bis feucht, nährstoffreich, locker und durchlässig sein. Saure bis neutrale Verhältnisse sind ideal. Es sollten nur vegetativ vermehrte Sorten angepflanzt werden. Aus Samen gezogene Pflanzen wuchern stark, sind jedoch meist blühfaul.

Schattenspender
Blauregen blüht je nach Lage im Mai oder Juni. Die Früchte der beiden Blauregenarten sind gleich. Sie erinnern an Bohnen, sind mehrsamig und giftig. Wisterien wachsen am liebsten an einem starken Rankgerüst. So kann vermieden werden, dass Regenrohre und Dachrinnen zusammengedrückt werden. Auf der Insel Mainau gibt es an mehreren Stellen Pergolen, die mit Blauregen berankt sind und unseren Inselbesuchern an heißen Tagen Schatten spenden. Einer davon ist im Italienischen Rosengarten zu finden, ein zweiter nahe des Cafés Vergissmeinnicht.

Der Schnitt macht’s
Die Wisteria zählt zu den stark wachsenden Klettergehölzen. Ein reicher Blütenschmuck stellt sich nur dann ein, wenn die Pflanze zweimal jährlich geschnitten und damit das Wachstum gebremst wird. Der erste Schnitt erfolgt im August, der zweite kurz vor dem Austrieb im Frühjahr. Beim Sommerschnitt kürzt man den Jahreszuwachs am Haupttrieb auf zwei Meter ein, die Seitentriebe werden auf 30 bis 40 Zentimeter eingekürzt. Im Frühjahr werden die Seitentriebe dann auf drei Augen eingekürzt und der Zuwachs am Haupttrieb auf einen Meter zurückgeschnitten. So entsteht blühfähiges Kurzholz, das im Mai/Juni mit einer reichen Blüte aufwartet!

Schlagwörter: Blauregen, Glyzenie, Wisteria, Kletterpflanzen, Hülsenfrüchtler

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