Montbretien – Ein Hauch Südafrika im sommerlichen Garten

| Autor: | Kategorie: Sommer  Herbst 

Seit über 100 Jahren bereichern Montbretien mit ihren farbintensiven Blüten unsere Gärten. Sie sorgen mit ihrem natürlichen Charme und den leuchtenden Farben für tropisch-exotisches Flair im Gartenbeet. Die südafrikanische Knollenpflanze liebt es warm und sonnig. In unseren Breiten benötigt sie einen ausreichenden Winterschutz. Bis in den Herbst hinein verschönert das Liliengewächs unsere Beete, doch langsam sollte man sie auf das wohlverdiente Winterquartier vorbereiten. Wie das geht, verraten wir Ihnen hier im Blog.

Die Montbretien unserer Gärten stammen ursprünglich aus Südafrika. Die Knollenpflanze gehört zur Familie der Schwertliliengewächse und ähnelt mit ihrem Laub den Gladiolen. Montbretien sind jedoch winterhärter, ihre Zwiebeln sind etwas kleiner und sie bilden rascher Bestände aus. Die Blütenstängel sind verzweigt und bogig übergeneigt. Die Einzelblüten sind eher klein, aber zahlreich und erblühen in kräftigen Gelb-, Orange- oder Rottönen. Der Name Crocosmia setzt sich aus den griechischen Wörtern „krokos“ (Safran) und „osme“ (Duft) zusammen, denn zerreibt man die Blätter, verströmen diese einen Duft, der an Safran erinnert.

Die Sonnenkinder Südafrikas: Montbretien lieben einen sonnig warmen Standort mit gut durchlässigem Boden. In der Natur bilden sie dichte Kolonien. Eine Pflanzung in Gruppen wirkt deshalb besonders attraktiv.

Vielseitig schön und leicht zu pflegen
Die Knollen können schon ab April in den Garten eingepflanzt werden. Sie sollten im Vorfeld mehrere Stunden gewässert werden. Am sichersten ist es, die zwiebelähnlichen Knollen direkt nach dem Erhalt in Töpfe zu setzen und vorzuziehen. Empfehlenswert ist es, diese in kleineren Gruppen zu setzen, um eine auffällige Wirkung im Garten zu erzielen. Die Pflanzen können kräftig gewässert und gedüngt werden. Um die Pflanzen später vor starkem Frost zu schützen, sollte man sie mindestens 10 bis 15 Zentimeter, besser 20 Zentimeter tief pflanzen.

Ab Sommer sollten Montbretien nicht mehr gedüngt werden, denn eine zu nährstoffreiche Versorgung würde nur die Bildung der Blätter fördern und nicht die der Blüten. Auch schließen die Pflanzen zum Winter hin ihr Wachstum nicht ab. Ohne den Triebabschluss erfrieren sie leichter.

Die Sorte 'Lucifer' kann auch im Staudengarten auf der Insel Mainau bestaunt werden. Die teuflische Schönheit blüht in einem Feuerrot, ist robust und gilt als besonders winterhart.

Montbretien lieben frischen, also kühlen, feuchten Boden, dort können sie dichte Kolonien bilden. An zu heißen und trockenen Standorten wachsen sie schlechter.

Während der Blütezeit sollten die verwelkten Blüten regelmäßig kurz über dem Laub abgeschnitten werden. Dadurch wird die überflüssige Samenbildung verhindert und die Pflanzen stecken ihre ganzen Kräfte in die Bildung neuer Blüten. Wenn sich das Laub gelb verfärbt, können die Blätter bodennah abgeschnitten werden.

Montbretien sind schöne Gartenpflanzen, die gerne auch als Mini-Gladiole bezeichnet werden. Ihre Blüten öffnen sich nacheinander und sorgen so von Juli bis September für Farbe im Staudenbeet

Ab ins Winterquartier
Um die afrikanische Schönheit sicher durch die Wintermonate zu bringen, müssen einige Pflegemaßnahmen und Vorbereitungen getroffen werden. In wintermilden Regionen wie hier bei uns am Bodensee können die Knollen im Beet überwintern. Doch auch hier gilt es, das Beet gut vor tiefem Frost und der winterlichen Nässe zu schützen. Dafür kann eine dicke Schicht aus Laub oder Reisig genommen werden, die idealerweise noch zusätzlich mit einer Folie abgedeckt wird. Mit Beginn der Frostperiode empfiehlt es sich, das Beet mindestens 10 bis 20 Zentimeter hoch mit trockenem Falllaub, Häcksel oder Reisig abzudecken. Der Winterschutz sollte nach Ende der tiefen Fröste im März/April wieder abgeräumt werden. In Regionen mit Temperaturen regelmäßig unter 10 Grad Minus, ist die Überwinterung sicherer, wenn die Knollen im Herbst ausgegraben und kalt aber frostfrei in Sand oder Erde eingelagert werden.

Allerlei Kombinationsmöglichkeiten
Montbretien lassen sich vielfältig kombinieren. Mit sommerblühenden Gräsern wie Feines Federborstengras (Pennisetum orientale), Zartes Federgras (Stipa tenuissima) und Gartensandrohr (Calamgrostis x acutiflora) kommt die Schönheit der Südafrikanerin besonders gut zur Geltung. Aber auch eine Kombination mit Taglilien (Hemerocallis) in warmen Farben, Fackellilien (Kniphofia) wie die rötlich-orangene Sorte 'Alcazar', goldgelben Sonnenhüten (Rudbeckia fulgida) oder Sonnenbräuten (Helenium) sorgt für ein harmonisches Ton-in-Ton-Arrangement im Beet. Blauviolette Begleiter wie Patagonisches Eisenkraut (Verbena bonariensis), Sommer-Astern (Aster amellus) oder Storchschnabel 'Rozanne' (Geranium) bewirken ein kontrastreiches Farbenspiel.

Traum in Orange: Monbretie 'Columbus'

Sorten-Tipp vom Mainau-Gärtner
Die feuerrote Montbretie 'Lucifer' ist hierzulande populär und gilt als Klassiker. Empfehlenswert sind auch die zweifarbige 'Emily McKenzie', der orangegelbe 'Columbus' oder die orangerote Sorte 'Carmin Brillant'. Aber auch Sorten mit neuen Farbnuancen erobern die Herzen eines jeden Montbretien-Freunds wie zum Beispiel der reingelbe 'Pauls Best Yellow' oder die korallenfarbige 'Limpopo'. Letztere wurden auch von der Royal Horticulture Society mit dem Award of Garden Merit ausgezeichnet. Diese Auszeichnung erhalten Pflanzen, die wegen ihrer guten Eigenschaften einen besonders hohen Gartenwert haben.

Schlagwörter: Montbretie, Crocosmia, Sommerblumen, Knollenpflanzen, Schwertliliengewächs, Sommergarten, Zierpflanzen, Südafrika, Winterschutz, Gladiolen

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