Rosen und Clematis – das Traumduo der Vertikalen

| Autor: | Kategorie: Sommer 

Die Kombination von zwei kletternden Schönheiten bringt gleich mehrere Vorteile mit sich: Das Duo erfreut mit seinen üppigen Blüten und bei richtiger Sortenwahl  auch unsere Nasen mit einer Duftwolke. Die beiden Kletterkünstler eignen sich zudem als Sichtschutz, aber auch für kleinere Gärten, um die Vertikale zu erobern.
Je nach Sortenwahl kann die Clematis vor, mit oder nach der Rose blühen und so die Blütezeit verlängern oder abwechslungsreicher gestalten.

Clematis – Blüte und Schnitt

Clematis lassen sich gemäß ihrer Blütezeiten in drei Gruppen einteilen. Davon abgeleitet ergeben sich drei Schnittgruppen:

Zur ersten Schnittgruppe gehören die frühblühenden Clematis wie C. montana, C. alpina und C. macropetala. Sie blühen am alten Holz und werden deshalb nicht geschnitten. Sie nehmen im Laufe der Jahre größere Flächen ein. Sollten sie von unten verkahlen, kann nach der Blüte im Frühsommer ein starker Rückschnitt erfolgen. Für die Kombination mit Rosen eignen sie sich weniger, da sie die Rose zu sehr bedrängen. Allenfalls starkwachsende Ramblerrosen können sich neben ihnen behaupten.

Zur zweiten Schnittgruppe zählen Clematis, die sowohl an alten, wie auch an diesjährigen Trieben blühen. In diese Gruppe gehören alle großblütigen Clematis-Hybriden, die das erste Mal Ende April/Anfang Mai oder Ende Mai/Anfang Juni blühen und ein zweites Mal im August/September zur Blüte kommen. Nach der ersten Blüte werden die Fruchtstände entfernt, um eine zweite Blüte anzuregen. Einige Triebe der Pflanze können auf 30 cm über dem Boden eingekürzt werden, um die Neubildung von Trieben aus der Basis anzuregen und damit einer Vergreisung vorzubeugen. Diese Gruppe kann mit Kletterrosen kombiniert werden. Allerdings sollte man bei den frühjahrsblühenden Clematis-Hybriden bedenken, dass diese leider häufiger von der Clematiswelke befallen werden. Durch diese Pilzerkrankung in den Leitbahnen kommt es zum Welken und Absterben ganzer Pflanzen, vor allem, wenn die Standortbedingungen nicht ganz optimal sind.

Clematis oder auch Waldrebe genannt ist die blühfreudige Königin unter den Kletterpflanzen, mit der man Zäune, Spaliere oder Pergolen bepflanzen kann.

Zur dritten Schnittgruppe gehören alle Clematis, die an diesjährig gebildeten Trieben ab Mitte Juni zur Blüte kommen. Zu dieser Kategorie gehört auch die Italienische Waldrebe – C. viticella und deren Hybriden, die als besonders robust gelten und ideal für die Kombination mit Kletterrosen sind. Sie wird im Frühjahr auf etwa 30 cm zurückgeschnitten. Zur spätblühenden Gruppe zählen auch die nicht kletternden Clematis­arten wie C. integrifolia und C. recta, die mit Strauchrosen ein schönes Blütenduo bilden können. Sie werden im Frühjahr sogar bodeneben abgeschnitten.

Der richtige Standort
Als Waldrandpflanze bevorzugt die Clematis einen sonnigen bis halbschattigen Standort mit humoser und gleichmäßig feuchter Erde. Die Basis der Clematistriebe sollte beschattet sein, bei einer Kombination mit einer Rose wird die Clematis deshalb auf die sonnenabgewandte Seite gepflanzt. Eine gute Nährstoffversorgung und tiefgründigen Boden liebt sie ebenso wie die Rose. Staunässe wird von beiden Kletterkünstlern nicht vertragen. Ideal sind luftige Standorte, die nach Südwesten oder Südosten ausgerichtet sind. Von dort aus kann das Duo einen Rosenbogen, ein Spalier oder eine Pergola erobern.

Die Clematis-Sorte 'Arabella' harmoniert hervorragend mit rosafarbenen Rosensorten wie 'Rosarium Uetersen' oder der Kletterrose 'New Dawn'

Kletterrosen
Da Rosen anfällig für Pilzerkrankungen wie Sternrußtau, Rosenrost, Echter und Falscher Mehltau sein können, sollte beim Kauf auf das ADR-Siegel geachtet werden. Um Clematis mit Rosen zu kombinieren, sollten die Schnittzeiten und Wuchseigenschaften möglichst miteinander harmonieren. Kletterrosen können hinsichtlich ihrer Blütezeit in einmal- bzw. sommerblühend oder öfterblühend eingeteilt werden. So benötigen einmalblühende Kletterrosen / Rambler keinen regelmäßigen Schnitt und können daher gut mit frühjahrsblühenden Clematis kombiniert werden.

Öfterblühende Kletterrosen werden nach der ersten Blüte geschnitten, um eine zweite Blüte ab August anzuregen. Sie sollten deshalb nur mit sommerblühenden Clematis kombiniert werden.

Zu gelben Kletterrosen wie 'Golden Gate' passt das Blauviolett von zum Beispiel der robusten Clematis-Sorte 'Purpurea Plena Elegans'

Kombination Clematis und Rosen
Da die Rose die stützende Funktion in diesem Duo übernimmt, sollte die Rose bereits ausgewachsen sein und eine Höhe von etwa 1,70 m haben, bevor sie von einer Clematis begleitet werden kann. Der ideale Zeitpunkt für die Pflanzung der Clematis ist der Spätsommer / Herbst, damit diese vor dem Winter noch gut einwurzeln kann. Eine Pflanzung im Frühjahr, sobald sich der Boden erwärmt hat, ist allerdings auch möglich. Dazu wird ein Pflanzloch von 40 x 40 cm, mit einem Abstand von  80-100 cm zur Rose, ausgehoben. Der Boden sollte bis zu einer Tiefe von 60-80 cm aufgelockert werden. Die obere Kante des Wurzelballens kann nach dem Pflanzen etwa 8-10 cm tiefer liegen, damit die Austriebsbasis immer gut geschützt ist. Anschließend wird der Wurzelbereich mit einer Mulchschicht versehen, um eine zu starke Verdunstung zu verhindern.

Wie bereits beschrieben, eignen sich Sorten von C. viticella sehr gut für die Kombination mit öfterblühenden Kletterrosen. In diesem Fall kann die Clematis auch schon im Herbst zurückgeschnitten werden. Dadurch steht die Rose von November bis Mai unberankt und gut durchlüftet da, wodurch Pilzerkrankungen vorgebeugt werden.

Im Folgenden einige Beispiele für gelungene Kombinationen :

  • Rose Laguna (Duft) mit Clematis Hagley Hybrid
  • Rose Uetersener Klosterrose mit Clematis Royal Velours
  • Rose Jasmina (Duft) mit Clematis Romantika
  • Rose Golden Gate (Duft) mit Clematis-Hybride Chantilly (Duft)

Schlagwörter: Clematis, Rosen, Ramblerrosen, Kletterrosen

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